Ein Besessener und Jesus sind in der Synagoge

Wenn die Dunkelheit spricht

Jürgen Ferrary
27. Juni 2025

Der Evangelist Markus berichtet von einer Szene, die man sich eindrücklich vorstellen kann: Jesus predigt in der Synagoge, als plötzlich ein Mann laut dazwischen schreit – besessen von einem bösen Geist. Es heißt:

„Der schrie: ›Was willst du von uns, Jesus aus Nazareth? Bist du gekommen, um uns zu vernichten? Ich weiß, wer du bist: Du bist der Heilige, den Gott gesandt hat!‹“ (Markus 1,23–24 HfA)

Was für eine Unterbrechung! Ich frage mich, wie ich reagiert hätte, wenn jemand meine Predigt so gestört hätte. Aber Jesus bleibt ruhig. Kein Drama, keine große Show. Er sagt schlicht:

„Schweig und verlass diesen Menschen!“ (Vers 25)

Und der böse Geist geht. Der Mann wird frei. Frieden kehrt ein.

Dunkle Mächte – damals und heute

Wir modernen Menschen tun uns schwer mit solchen Texten. Dämonen? Dunkle Mächte? Für viele klingt das fremd. Aber die Bibel spricht immer wieder davon, dass es Kräfte gibt, die über das Sichtbare hinausgehen – Kräfte, die unsere Herzen fesseln wollen, besonders durch Angst, Lüge oder Wut.

Der Apostel Paulus schreibt:

„Wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, […] die im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben“ (Epheser 6,12 HfA).

Angriffe auf unser Herz

Diese Mächte greifen nicht mit Feuerbällen an. Viel subtiler. Vielleicht kennst du das: Ein einziger Satz – und er brennt sich ein wie ein Brandzeichen. Ich erinnere mich gut daran, wie meine Klassenlehrerin in der Grundschule zu mir sagte: „Du schaffst das nie mit dem Gymnasium.“
Ich habe es geschafft – Abitur, Studium, alles. Und trotzdem hat dieser Satz Jahrzehnte über mir geschwebt wie ein Schatten.

Solche inneren Stimmen, alte Verletzungen oder neue Enttäuschungen – all das sind Angriffsflächen. Du wirst enttäuscht. Jemand sagt ein Treffen ab. Eine Zusage wird gebrochen. Und plötzlich sind sie da: Frust. Ärger. Groll. Rückzug. Die Beziehung wird kälter, vielleicht bricht sie sogar.

Das alles geschieht nicht über Nacht – aber oft unbemerkt. Und wenn wir nicht aufpassen, bauen sich Mauern aus Schweigen, Bitterkeit und innerer Kälte. Wir verlieren den Blick für das Licht.

Geistlicher Schutz und Freiheit
Manche geraten auch durch spiritistische Praktiken in dunkle Verstrickungen – sei es Tarot, Pendeln, vermeintlich harmlose Spielchen. Die Bibel warnt davor, weil solche Wege nicht zur Freiheit führen, sondern uns innerlich binden können.

Aber hier kommt die gute Nachricht: Wir sind nicht allein. Wir sind diesen Mächten nicht ausgeliefert. Jesus hat sie entmachtet. Wo er spricht, weicht die Dunkelheit.

Du musst dich nicht erst hocharbeiten oder dich schämen. Du darfst kommen – genau so, wie du bist. Mit deinen Verletzungen, deinen Zweifeln, deinem Frust.

Ein erster Schritt in die Freiheit

Vielleicht gibt es auch in deinem Leben Gedanken, Verletzungen oder Einflüsse, die dich innerlich gefangen halten. Jesus sieht dich. Und er ruft dich – zu einem Leben in Frieden.

Mach heute einen „Get-Free-Step“: Bitte Gott, dir zu zeigen, wo dunkle Mächte in deinem Leben mitreden. Wo dich Angst, Misstrauen oder Wut lenken. Und dann bitte ihn, diese Macht zu brechen – und stattdessen seinen Frieden in dein Herz zu legen.

Nimm dir Zeit und lies Epheser 6 in Ruhe. Es ist wie ein Trainingsplan für geistliche Stärke. Und vielleicht gibt es jemanden, mit dem du heute darüber sprechen kannst – denn Freiheit beginnt oft im Gespräch.

Jesus hat das letzte Wort. Und dieses Wort bringt Frieden.

Sei gesegnet!

„Es ist besser, das Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen“ (Konfuzius).

Mehr Gedanken

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner
Warning